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Channel: Kommentare zu: Das Q-Wort
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Von: Ospero

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U- und E-Musik: Ähm…zum Beispiel so ziemlich jedes Feuilleton und jeder Radiosender? Wo wird denn tatsächlich beides gespielt? (Wobei Jazz heutzutage im Übergang zwischen beiden Schubladen begriffen scheint.) Die Begriffe werden vielleicht nicht mehr verwendet, aber das heißt nicht, dass die Schubladen in den Köpfen nicht mehr da sind.

Kunst und Kunsthandwerk: Ja. Genau das ist ja der Punkt. Das eine ist “l’art pour l’art”, das andere Massenproduktion für den schnellen Euro/Dollar/whatever. Aber wo genau ist die Grenze? Wenn ein Damien Hirst 100 Millionen Pfund (oder wie viel auch immer) ausgibt, um Diamanten an einen Schädel zu tackern, ist das Kunst oder Kunsthandwerk? Arts oder Crafts?

Hoch- und Schundliteratur: Seufz. Gleicher Punkt wie bei U- und E-Musik: die Begriffe mögen angestaubt klingen, aber damit ist die Unterscheidung an sich noch längst nicht aus der Welt. Ob das nun zu Beginn des 19. Jahrhunderts Goethe gegen Kotzebue war, im 20. Jahrhundert Agatha Christie gegen James Joyce, oder heutzutage J.K.Rowling (oder gar, Himmel bewahre, Stephenie Meyer) gegen Cormac McCarthy – wobei die Grenzen da heutzutage ein wenig verschwimmen, weil das alles miteinander auf der Bestsellerliste konkurriert. Aber trotzdem käme kein Mensch auf die Idee, “Twilight” oder “50 Shades of Gray” auf Augenhöhe mit wie auch immer definierter “richtiger Literatur” zu sehen.


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